Auf dem Gleis

Gemütlich schlenderte Lily mit ihrem Wagen auf den Pfeiler zwischen Gleis 9 und 10 zu. Sie sah sich einmal kurz um, grinste Albus ins Gesicht und verschwand dann in der Mauer.
Als sie auf dem Gleis ankam sah sie nur noch wie jemand vor ihr der Länge nach hinflog und schon stieg Zorn in ihr auf. Natürlich wusste Lils sofort wer da am Boden lag. Scorpius Hyperion Malfoy. Das Schuljahr hatte begonnen, damit waren auch die Hänseleinen wieder an der Tagesordnung. Sie umklammerte mit beiden Händen ihren Wagen und rollte ihn vor zu Scorp. Dann sah sie zu ihm hinunter und wollte ihm aufhelfen.
"Lily! Sag mir jetzt nicht, dass du DEM helfen willst! Das ist nicht dein Ernst!", kam es entsetzt von Albus hinter ihr und ihre Hand zuckte zurück. Sie striff leicht seine Schulter. Der Malfoy sah zu ihr hoch. Leidend.
Verdammt noch mal!
Albus war an sie heran getreten und packte sie an der Schulter.
"Der ist es nicht wert. Nun mal echt nicht."
Stumm schaute die Potter zu ihrem Bruder hoch. Wieso war er so widerlich, wenn es um den Slytherin ging? Wieso waren sie alle so abartig, kaum dass Scorpius den Raum betrat? Ein kleines gezwungenes Lächeln huschte über ihre Lippen. Sie würde ihn am liebsten anschreien. Doch sie konnte es nicht. Er war Albus. Ihr Bruder. Der, der immer für sie da war. Oder etwa nicht?
Ihr Blick senkte sich. Sie wollte ihm nicht zeigen, dass dort Tränen in ihren Augenwinkeln standen. Schnell drehte sie sich um. Scorpius stand jetzt wieder aufrecht und musterte die Potter noch mal. Sie sah zu ihm auf. Er berührte kurz ihre Hand, lächelte traurig und wandte sich hastig zum Gehen.
Ein seltsames Kribbeln lief ihren Arm hinauf.

Einstiegspost, Scorpi, gaanz alleine ;(

Etwas abgehezt stürzte sich Scorpius auf den Zug, der in wenigen Minuten abfuhr - und stolperte sogleich. Wieso? Das war ihm auch nicht klar, zumindest hatte er nichts gesehen, über das er fallen konnte. Doch als er aufsah, und Gelächter vernahm, und zudem noch verachtende Blicke verspürte, wurde ihm klar, dass er das Opfer eines Stolperzaubers geworden war.
Verzweifelt versuchte er, so schnell wie möglich aufzustehen. Warum immer er, es war doch erst der erste Schultag, und er hatte niemandem was getan. War sein einziger Fehler denn, dass er existierte. Angestrengt bemühte er, seine Tränen zu unterdrücken und stand schließlich auf, klopfte sich den Dreck von seinem durchnässten Umhang und hob seine Koffer und Taschen auf.
Vor sich sah er die jüngste Potter Tochter, die einzige aus der Familie, die nicht absolut grauenhaft ihm gegenüber war. Scheinbar hatte sie ihm aufhelfen wollen, doch sie wusste sich nicht gegen ihren Bruder zu wehren.
Gezwungen schenkte er ihr ein Lächeln und ging dann an ihr vorbei, um in den Zug einzusteigen
Na das konnte ja noch was werden, auf zu einem weiteren Jahr voller Spaß.

Einstiegspost - Lex

Mit einem breiten Grinsen schob Lex seinen Gepäckwagen durch die Absperrung. Gefolgt von seiner kleinen Schwester und seinem Vater, seine Mutter war – mal wieder – wegen ihrer Arbeit unterwegs. Eigentlich hatte sie mitkommen wollen, doch es ging eben nicht. Schade fand er es schon, doch es ging eben nicht anders.
„Lexy steh nicht im Weg rum und beweg deinen Arsch.“, maulte Kelly und drängte sich an ihm vorbei Richtung Zug. Als sie plötzlich lachend stehen blieb.
Doch etwas verdutz sah Lex sie an folgte dann aber ihren Blick. Er selbst konnte sich ein Grinsen auch nicht verkneifen. Der große Scorpius Malfoy war gerade dabei den Boden zu knutschen. „Na da hat er je den richtigen Platz gefunden.“, raunte er seiner Schwester zu. Die nur noch lauter lachte.
Sein Vater schien von der Bemerkung nicht ganz so begeistert, doch was hätte er schon groß ändern können. „Ihr zwei benehmt euch. Keine explodierten Klos und Lex, auch keine Anzeige im Tagespropheten, dass Myrte immer noch eine Beziehung sucht, verstanden?“ Irgendwie klang es bei seinem Vater nie so wirklich wie eine Ermahnung, was sie unterlassen sollten. Es war mehr eine Aufzählung der Dinge die sie im vergangenem Jahr angestellt hatten.
„Geht klar.“, grinste Lex nur, „Bis Weihnachten dann. Und du benimmst dich auch Dad, klar?“
Lee seufzte und schüttelte nur den Kopf, während sein Sohn sich auf den Weg machte sein Gepäck und das seiner Schwester zu verstauen.

Nach dem seltsamen Gefühl, dass Scorp bei ihr ausgelöst hatte, drehte sich Lily wieder ihrem Bruder zu, drückte kurz seine Hand und bat ihn ihr Gepäck zu verstauen. Murrend gab er der Bitte nach und verschwand mit den beiden Wagen Richtung Gepäckabteil.
Unerwartet tippte ihr jemand auf die Schulter. Kurz zuckte die Potter zusammen, dann drehte sie sich um und sah einen roten Pullover vor sich (Ich hoffe das is okay). Ihr Blick wanderte nach oben und verfing sich in dem strahlenden Lächeln von Lex.
"Lex!", kreischte Lils überrascht. Überreaktion. Ganz eindeutig, aber das war er ja gewohnt. Sie fiel ihm um den Hals und knuddelte ihn fest. Er erwiderte die Umarmung mit leicht befremdeten Gesichtsausdruck, der sich jedoch schnell in eine Grinsen verwandelte.

Nach dem er das Gepäck verstaut hatte wollte sich Lex auf den Weg in den Zug machen. Als er jedoch an einem ziemlich mürrischen Albus vorbei ging entdeckte er einen recht bekannten Rotschopf. Dabei handelte es sich jedoch nicht um eines der Weasleykinder. Zu mindestens nicht direkt.
Es war Lily Potter. Seltsamer Weise war es schon eine ganze Weile her, dass er sie das letzte Mal gesehen hatte. Kurzentschlossen ging er zu ihr und tippte ihr auf die Schulter. Für einen Moment passierte eigentlich gar nichts, doch dann sah Lily auf.
Und auch wenn er gewissermaßen damit gerechnet hatte, war er doch überrascht, dass sie ihn gerade zu ansprang. Dennoch erwiderte er ihre Umarmung und drehte sich einmal breit grinsend mit ihr herum. „Hey Lily-lein, sag bloß du hast mich so sehr vermisst?“
Lex setzte Lily wieder auf ihr Füße. Nicht zum ersten Mal fiel ihm auf, dass die kleine Potter doch einiges hermachte. „Für wen hast dich denn so schick gemacht? Hm? Muss ich da vielleicht mal ein ernstes Wörtchen mit deinen Brüdern reden?“, fragte er sie neckend.

Lily schüttelte den Kopf.
"Musst du nicht, keine Sorge."
Sie sah ihn an und musste sich eingestehen, dass der junge Jordan gut aussah. Das hatte sie auch bei Scorpius gemerkt. Was war los mit ihr? Ihre Hormone spielten einfach verrückt. Verrückt!
"Denn das hab ich allein für dich gemacht", meinte sie und strecke ihm die Zunge heraus.
"Und du willst dich doch nicht Al anlegen? Wobei, Al hätte glaub nichts dagegen."
Erneut streckte sie ihm die Zunge raus und zwinkerte ihm zu. Dann wehrte sie seine Hände ab, die plötzlich hervor schnellten. Sie umklammerte sie und lachte. Es fühlte sich gut an. Was war los mit ihr??

Er lachte auf. „Soso nur für mich? Und da soll ich mir dann keine Sorgen machen?“
Sie benahm sich fast wie ein kleines Kind, doch schlimm fand Lex es nicht. Ganz und gar nicht. Im Gegenteil sogar er fand es ziemlich süß. „Das freut mich aber. Al ist ja auch soooooooo furchteinflößend.“
Lex streckte die Hände nach Lily aus, eigentlich hatte er vorgehabt sie wieder hochzuheben und sie dann über seine Schulter zu werfen, damit er sie wie einen Sack mit in den Zug schleppen konnte. Doch Lily war schneller. Sie fast seine Hände. So ging es natürlich auch.
Er grinste schief ihr zu, zog dann seine Hände, die Lily immer noch festhielt hinter seinen Rücken, so dass sie gezwungen war dichter an ihn heranzutreten, wenn sie nicht der Länge nach auf den Boden schlagen wollte. Nicht das Lex das zu gelassen hätte.
„So kleines Lily-lein, so langsam sollten wir mal einsteigen findest du nicht?“, fragte er und sah auf sie herab, ohne Anstalten zu machen sich in Richtung Zug zu bewegen.

Ihr Herz pochte schneller. Wieso auch immer. Ihre Hormone. Die waren Schuld. Natürlich. Was sollte denn sonst auch sein? Sie kuschelte sich an seine Brust. Es war toll ihn wieder zu sehen. Und er roch gut. Sehr gut sogar. Verdrehte er ihr gerade den Kopf? Ja, das konnte man wohl so sagen.
"Du willst einsteigen? Na gut. Wir müssen langsam auch."
Sie zog ihn mit sich, seine Hand in der ihren, darauf bedacht nicht rot zu werden. Mann oh Mann.

Mit einem erstaunten Grinsen betrachtete er Lily. Sie konnte definitiv nicht bestreiten, dass sie ihn nicht mochte. Und andersherum war es auch nicht anders. Er hatte sie wirklich gern.
„Von wollen ist hier nicht die Rede. Immerhin ist das Schule.“, meinte er und ließ sich betreitwillig von Lily mitziehen. Hauptsache sie fanden noch ein Abteil für sich oder sie musste zu mindestens nicht in eins in dem einer dieser Looser saß oder noch schlimmer in dem Malfoy saß.

(irgendwie nicht sehr viel... machst du im Zug weiter?)