Learning by Doing [Elliot & Serena]

Als er am naechsten Morgen aufwachte, hatte er noch immer ihre Aussagen im Kopf. 'Legal ist ein sehr dehnbares Wort', 'ich kenne genug Flueche und kann sie auch beherrschen' und schliesslich 'Es ist mir egal ob du viel um die Ohren hast oder mit welchem der hundert Mädchen du gerade Stress hast, weil sie dich im Bett mit einer anderen erwischt hat.'

Auch wenn ihm die ersten beiden Aussagen mehr als nur Sorgen bereieten, war er einfach nur angepisst ueber die letzte Aussage. Von allen Leuten musste zumindest sie wissen,dass er erstens niemals mit hundert Maedchen geschlafen hatte, nein, um es genau zu nehmen, waren es weniger, als jeder glaubte. Und nur weil jeder behaupete, dass er sich rumschlafen wuerde, hiess es ja nicht, dass es stimmte. Elliot war schon aufgefallen, wieviele Maedchen, die er nur mal gekuesst hatte, behauptet hatten, dass sie mit ihm im Bett gewesen waeren. Und dass er so gut waere.
Nicht dass es ihn stoeren wuerde, aber naja. Irgendwie schon seltsam. Und es liess ihn mehr als Schlampe erscheinen als ihm lieb war. Gut nur, dass Dominique eher glaubte und vertraute, und nicht irgendwelchen x-beliebigen Maedchen.

Doch Serena war scheinbar zu stur um einzusehen, dass sie eben nicht perfekt war, und Schwaechen hatte. Wenn sie glaubte, dass es reichte, damit anzugeben, welche Flueche sie beherrschte, nur weil das 'sogenannte' fortgeschrittene Flueche waren, hiess es nicht, dass das auch klappte. Seit dem Krieg wurde viel mehr Wert auf die Grundlagen gelegt, und wenn man sich dann bei einer Jahrespruefung mit einem Lehrer duellieren sollte, und der einzige Fluch, der einem einfiel, ein schwarzmagischer war, dann wuerde man die Pruefung eben nicht schaffen. Aber nun ja,das war ja ihr Problem.

Jeder seiner anderen Schueler hatte die Pruefung mit einem 'E' oder sogar 'O' geschafft, doch wenn Serena so stur war, wuerde das sicherlich nicht der Fall sein.


Und so machte er sich gleich nach dem Fruehstuck auf den Weg zu seiner Professorin, und erklaerte ihr, dass er Serena nicht weiterhin als Nachhilfeschuelerin haben konnte. Diese war scheinbar nicht sehr begeistert darueber, aber sie verstand vollkommen, was er meinte, schliesslich kannte die Professorin ihre Schueler, und damit auch Serenas absolute Nicht-Motivation fuer irgendwelche simplen Sachen, die einem aber gut und gerne mal das Leben retten konnten.

"Dann muss sie es eben selbst hinbekommen. Aber wenn sie die Grundlagen nicht beherrscht, lasse ich sie nicht antreten.." meinte die Professorin schliesslich und machte sich auf den Weg zum Slytherintisch.


Einerseits tat Serena dem Gryffindor leid, doch wenn sie meinte, sie koennte ihn bloed anreden, und aber nicht einsehen, dass sie es provoziert hatte, dann lag sie falsch. Haette sie irgendetwas aehnliches zu einem ihrer Lehrer gesagt, wuerde sie wahrscheinlich nicht mehr auf der Schule sein. Leute mit Vorlieben fuer schwarzmagische Zauber wurden seit dem Krieg noch weniger gern gesehen als vorher. Und vor allem Leuten, die sehr aktiv am Krieg beteiligt waren, ging dies sehr nahe.

Serena wäre nicht Serena, wenn sie sich um Elliots Worte nach ihrer Auseinandersetzung noch weiter Gedanken gemacht hätte. Für sie war die Sache in dem Moment gegessen, als sie ihm ihren Standpunkt klargemacht hatte.
Am nächsten Tag stand sie zum Glück pünktlich auf und musste sich nicht hetzen. Sie zog sich in Ruhe an, streifte ihre Tasche über und machte sich auf den Weg in die große Hallo um zu frühstücken.
Obwohl sie keinen wirklichen Hunger hatte, nahm sie sich ein Croissant und riss immer wieder kleine Stücke davon ab, die sie aß. Und danach noch ein Müsli mit Joghurt. Serena war nämlich sehr auf ihre gute Figur bedacht und das Frühstück war die wichtigste Mahlzeit des Tages. Deswegen ließ sie diese auch nie ausfallen. Als die Slytherin fertiggegessen hatte, kramte sie ihren Stundenplan heraus um zu sehen, welches Fach sie jetzt hatte. Sie gehörte nicht zu den Schülern die ihre Stundenpläne auswendig konnten. Mit einem angewiderten Seufzen bemerkte sie, dass Verteidigung gegen die dunklen Künste am Plan stand. Gerade wollte sie sich auf den Weg machen, als eine Person sie von hinten antupfte und ihre Aufmerksamkeit in Anspruch nahm. Es war ihre Professorin. Serena wusste nicht so recht, was diese von ihr wollte, denn sie hatte doch in wenigen Minuten mit ihr Unterricht. Was war so wichtig, dass sie es ihr jetzt sagen musste?
Abwartend und etwas ungeduldig betrachtete sie ihre Lehrerin.
Und als sie die Information die sie ihr gegeben hatte, verdaut hatte, war Serena unglaublich wütend. Wütend auf Elliot Jones.
Wie konnte er es nur wagen.
Serena konnte sich den ganzen Tag nicht auf den Unterricht konzentrieren, weil sie nur so darauf brannte, El endlich zur Rede zu stellen.
Als sie ihn dann am späten Nachmittag aus der großen Halle kommen sah, lief sie ihm gleich nach. Doch der Typ ging so schnell, dass Serena nicht mithalten konnte.
„Elliot!“ rief sie sauer durch die Gänge und hörte ihr eigenes Echo wieder.
Schnell hatte sie zu ihm aufgeschlossen und stand direkt vor ihm.
„Was sollte diese geistreiche Nummer von wegen du gibst mir keinen Unterricht mehr? Hab ich dein Ego letztes Mal zu sehr verletzt? Bist du es nicht mehr gewohnt, dass man dir Kontra gibt? Oder warum in Gottes Namen brichst du den Unterricht ab?“ fragte sie ihn völlig außer sich vor Wut.

Auch wenn er Serena rufen gehoert hatte, verlangsamte Elliot seine Schritte nicht. Er hatte wirklich keine Lust, mit ihr zu streiten. Doch sie scheinbar schon, und so stand sie wenige Momente spaeter vor ihm und funkelte ihn stinksauer an.

Etwas genervt lehnte er sich an die Wand und schaute sie abwartend an. "Bist du jetzt dann fertig?" fragte er schliesslich voellig ruhig, was sie scheinbar noch wuetender machte. "Wenn ich mal deine Worte zitieren darf. Ich weiss gar nicht, wieso ich Nachhilfe noetg habe, ich kann doch eh alles. Ich kenne genug Flüche und beherrsche sie noch dazu…Angefangen von Sectumsempra bis hin zum tödlichen Fluch."

Er machte eine kurze Pause und fuhr fort. "Nachdem du mich nicht nur als maennliche Schlampe hinstellst, was ich irgendwie einfach nur laecherlich finde, weil du dich damit selbst beschimpfst, sondern auch noch als miserablen Lehrer, frag ich mich, wieso du dann jetzt sauer bist, wenn ich damit nicht weitrmache. Ich meine, ich finde es durchaus beunruhigend, dass deine Reicheweite von Fluechen zwischen Sectumsempra und Avada Kedavra gehen, aber du bist ja scheinbar zufrieden damit. Wenn ich dir anbiete, dass ich was mache, werd ich angemotzt. Das muss ich mir wirklich nicht antun. Da verbring ich lieber Zeit mit meiner kleinen Schwester, oder mit meiner Freundin oder mit meinen Freunden, als mit jemandem, der meint, er koennt mich zwar endlos anmotze, aber ich duerfte nicht zurueckreden. Wenn ich kein geeigner Lehrer fuer dich bin, such dir jemanden anderen. Und ansonsten fang an nachzudenken, ich hab dir naemlich schon gesagt, was dein Problem ist, aber ich glaube weniger, dass du daran gearbeitet hast. Du solltest deine Jaehzornigkeit ein wenig im Griff haben, und nicht jedem an den Hals springen, der dir eigentlich nur helfen will.."

"Aber ich hab eigentlich gerade gar keine Zeit, mit dir sinnlos herumzustreiten, weil ich in den Unterricht muss.." meinte er dann, drehte sich um und ging.

Dieser Typ trieb sie noch in den Wahnsinn.
Es gab mal eine Zeit, da hatte sie diese Worte positiv gemeint, aber momentan wäre sie ihm am liebsten einfach nur an die Kehle gesprungen. Dauernd belehrte er sie eines Besseren.
Ihr war klar, dass er ihr nur helfen wollte und so hörte sie ihm noch immer wütend zu. Aber immerhin, sie hörte ihm zu.
Als er dann einfach wegging, schürte das ihren Zorn noch mehr an.
Sie beschloss ihm zu zeigen, dass sie einiges mehr drauf hatte, als man ihr zutraute. Ebenso wie er.

Nächtelang hatte Serena verschieden Bücher der Verteidigung gelesen und meinte nun gut vorbereitet zu sein. Das erste Mal in ihrem Leben hatte sie sich die Worte eines anderen zu Herzen genommen und versuchte etwas daraus zu machen. Blieb nur zu hoffen, dass noch nicht alle Hoffnung verloren war.
Ebenso wie sie die Theorie geübt hatte, hatte sie ihre Wissen der Flüche, Zauber und Gegenzauber erweitert. Sie war so von Ehrgeiz zerfressen, dass sie gar nicht mehr aufhören wollte.
Als sie selbst sich für gut genug befand, lief sie wieder einmal orientierungslos durch das Schloss auf der Suche nach Elliot. Ihr Plan war ihn zu finden und ihn ruhig und ohne gehässige Worte zu bitten, ihr wieder Unterricht zu geben. Sie wollte sich bei ihm entschuldigen, da sie wusste, dass ihre Worte falsch waren und sie sie nur gesagt hatte in der Hoffnung sie würden El treffen. Hoffentlich ging dieser Plan auf.
Gerade wollte sie eine Treppe rauf gehen, als sie Elliot erblickte. Schnell lief sie ihm nach und sagte dann für ihre Verhältnisse ziemlich leise „Elliot?“
Wieder einmal stand sie vor ihm. Diese Situation hatten sie schon einmal. Doch sie wollte, dass sie diesmal anders endete.
„Ich..uhm…naja…also…ich wollte mich bei dir entschuldigen!“ sagte sie kleinlaut. Zwei Dinge die absolut nicht zu ihr passten. Sie war kleinlaut UND sie entschuldigte sich. Das sollte man in einen Kalender eintragen.
„Ich weiß, dass du mit weniger Mädchen geschlafen hast, als die meisten denken. Und ich weiß auch, dass du ein guter Lehrer bist. Es war nicht okay, dass ich dir das an den Kopf geworfen haben!“
In die Augen schauen konnte sie ihm nicht. Deswegen setzte sie ihren Plan gleich fort, da sie sonst bestimmt der Mut verlassen würde.
„Und eigentlich wollte ich dich fragen, ob du mir wieder Unterricht gibst? Ich habe auch gelernt…“ sagte sie dann noch ein wenig stolz.

Diesmal traf es ihn unvorbereitet, als Serena ihn ploetzlich ansprach, und sich, wer haette das geglaubt, entschuldigte. Er wusste zwar nicht, ob sie eingesehen hatte, dass sie im Unrecht war, oder ob sie es einfach nur tat, weil sie der Meinung war, dass das im Moment das beste waere.

Doch er hoerte ihr nur zu, bis sie zu Ende gesprochen hatte, und nickte schliesslich. "Okay.. treffen wir uns heute Abend, im Verteidigungsraum. Ich hol mir den Schluessel." schlug er vor und grinste, nachdem er auf die Uhr geschaut hatte. "Ich muss zum Unterricht. bis spaeter.." verabschiedete er sich dann und eilte davon. Langsam musste sie ja glauben, er lief von ihr weg.

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"Hi.." begruesste er sie, als sie zum ausgemachen Zeitpunkt wieder im Klassenzimmer auftauchte. "Ich wuerde sagen, du zeigst mir einfach mal ein bisschen was. Ich hatte naemlich keine Zeit, etwas vorzubereiten.." schlug er vor und setzte sich auf eine Bank.

„Das ging ja leichter als gedacht!“ sagte Serena zu sich selbst als sie wieder zurück in die große Halle ging. Sie hatte heute in der ersten Stunde keinen Unterricht und konnte somit noch in Ruhe frühstücken.

Am Abend ging sie wie mit Elliot ausgemacht in den Klassenraum. Sie hatte ein wenig Angst, denn er würde sie bestimmt total viele Sachen fragen und einfach alles was sie sagte mit irgendwelchen Einwänden zu nichte machen. Doch sie nahm sich vor, dass sie sich ihre Motivation nicht nehmen lassen würde, egal was er auch tat.
Wie schon befürchtet verlangte der Gryffindor von Serena erstmal zu zeigen, was genau sie denn geübt hatte.
„Nun ja…ich hab mir Gedanken über die schwarzmagischen Flüche gemacht. Oder viel mehr, welche man effektiver im Kampf oder Duell einsetzen kann ohne den Gegner zu töten.
Ich habe in ein paar Büchern in der Bibliothek gelesen, dass der Imperturbatio-Zauber sozusagen eine Schutzhülle um ein Objekt oder Menschen legt. Man kann es dann nicht mehr berühren und auch nicht mit Zauber angreifen, außer man hebt den Zauber mit Finite wieder auf.“ Sprudelte es erstmal aus ihr heraus. Doch bevor Elliot überhaupt ansetzen konnte sprach sie gleich weiter.
„Was natürlich in jedem Kampf von Vorteil sein kann, ist der Entwaffnungszauber, da man sich ohne Zauberstab sehr schwer tut. Der Muffliato kann auch helfen, oder einen Überraschungsmoment erzeugen, da der Gegner nicht weiß, woher das Brummen kommt und sich kurz darauf konzentrieren wird. Und der Schildzauber ist in einem Kampf auch immer wieder von Vorteil wenn man ihn beherrscht.“
Serena holte tief Luft. Sie hatte nun einmal den Bruchteil ihres neu erworbenen Wissen preisgegeben. Es wurde Zeit, dass Elliot nun ein Statement abgab. Es war wichtig zu wissen, ob er der Meinung war, dass sie sich geändert hatte und mit dem Fach wirklich auseinandergesetzt.

Elliot atmete tief durch, bevor er begann, zu reden. Er wollte ja wirklich nicht, dass sie ihn falsch verstand. "Erstmal muss ich sagen, dass ich es toll finde, dass du dich so sehr damit auseinander gesetzt hast.." begann er also und laechelte leicht. "Dann muss ich dich aber gleich darueber informieren, dass du dich beim Imperturbatio geirrt hast. Zweierlei. Erstens ist es nicht ein schwarzmagischer Fluch, es ist ein nuetzlicher Zauber, aber das ist im Prinzip wurscht. Aber.. die Schutzhuelle ist eher wortwoertlich gemeint. Einen Imperturbiatio legt man auf die Tuer, damit niemand lauschen kann. Insofern kann die Tuer niemand 'beruehren'. Soweit ich weiss, kann man es dann nicht mehr beruehren, mit keinerlei magischen Mittel, wie Langziehohren und auch nicht mit magischen Wesen. Wenn man es dann mit einem Muffliato kombiniert, kann niemand lauschen. Das ist der hauptsaechliche Sinn und Zweck." erklaerte er und laechelte entschuldigend. Es tat ihm schon fast leid, ihren Enthusiasmus einbremsen zu muessen.

"Mit dem Entwaffnungszauber hast du natuerlich ganz recht, wahrscheinlich der praktischste Zauber ueberhaupt. Aber damit rechnet der Gegner meistens, deshalb muss man ihn ja erst ein bisschen fordern, damit er etwas anderes tut und den Schildzauber dann nicht mehr hernehmen kann, weil er etwas anderes zu tun hat. Muffliato kann sicherlich auch fuer eine Ueberraschung gut sein, aber mehr als ein paar Sekunden wirds dir nicht helfen, schaetze ich mal." fuhr er dann fort. "Aber im Prinzip hast du durchaus recht. Man muss fuer.. Ueberraschungen sorgen."

Dann setzte er sich wieder auf die Bank und bat sie, fortzusetzen. Hoffentlich auch mit ein paar praktischen, kleinen, ganz normalen Zaubern..

Schon als Elliot tief durchatmete, wusste Serena, dass nun einiges auf sie zukommen würde. Doch sie wollte nicht gleich wieder schlechte Stimmung zwischen sich und ihn bringen, also hörte sie ihm aufmerksam zu und notierte sich die Sachen die er ihr sagte, auf einem Block, den sie schnell aus ihrer Tasche gekramt hatte.
Sie hatte sich selbst vorgenommen, sowohl Elliot als auch ihre Professorin bei ihrer Prüfung zu überraschen. Es war ihr Ziel geworden, zu zeigen, dass sie sehr wohl dazu im Stande war Sachen zu lernen. Und vor allem, dass sie auch kooperativ war und Kritik annahm.
Als El fortfuhr, huschte Serenas Hand über ihren Block und machte sich weitere Notizen.
„Okay, ich werde mir das nachher noch einmal genau ansehen und auch andere Verteidigungs- und Angriffszauber suchen, da können wir ja dann nächste Stunde drüber reden, oder?“ fragte sie ihn.
„Womit ich mit bei dem praktischen Teil a m längsten auseinandergesetzt habe, war der Irrwicht. Du erinnerst dich bestimmt, dass ich ihn das letzte Mal nicht konnte. Ich hab lange geübt und bin der Meinung, dass ich das jetzt schon ganz gut hinbekomme. Manchmal funktioniert es noch nicht, aber naja…
Dann hab ich den Imperturbiatio auf selbst probiert, aber nur an einer Tür. Da es da geklappt hat, dachte ich es funktioniert allgemein bei Gegenständen. Soll ich es dir zeigen?“ fragte sie Elliot. Doch sie wartete die Antwort gar nicht ab, sonder richtete ihren Zauberstab auf die Tür, sprach die Formel und schon schoss der Zauber aus ihrem Zauberstab.
Mit einem zufriedenen Lächeln wandte sie sich wieder Elliot zu.
„Jetzt hört uns keine mehr, wenn ich das vorhin richtig verstanden habe, oder?“

Bevor Elliot ueberhaupt ja und Amen sagen konnte, richtete Serena bereits ihren Zauberstab auf die Tuer und sagte 'Imperturbiatio'. Wie erwartet, veraenderte sich auesserlich nichts, also nickte er nur kurz und wuehlte in seiner Tasche (og ich wollt Handtasche schreibn xD) nach einer Stinkbombe.

"Probiers aus." meinte er schlicht und gab ihr die Stinkbombe. Wenn diese die Tuer nicht beruehren koennte, hatte der Zauber funktioniert. "Und ja, uns hoert niemand mehr, aber das ist vermutlich jedem ziemlich egal, weil uns sicher niemand belauschen will.." nickte er dann und grinste leicht.

Dann ging er auf einen Wandschrank zu und brachte ihn mit Hilfe eines Zaubers in die Mitte des Raumes. "Bitteschoen, dein Irrwicht.." meinte er, und ging weit genug zurueck, da er nicht Lust darauf hatte, seine Schwester oder Dominique sterben zu sehen.

Etwas angewidert sah Serena auf die Stinkbombe in der Hand ihres Ex-Freundes. Es verwunderte sie irgendwie nicht sehr, dass er so etwas dabei hatte.
Kurz blickte sie zu der Tür, die sie scheinbar verzaubert hatte. Sie würde gerne wissen, ob sie es auch wirklich geschafft hatte. Also nahm sie die Stinkbombe vorsichtig in die Hand und schoss sie schließlich gegen die Tür. Kurz bevor es im ganzen Raum zu stinken begann, fiel die Bombe auf den Boden und Serena drehte sich mit einem triumphierenden Lächeln zu Elliot um.
Doch ihr Lächeln verschwand schnell wieder, als Elliot den Wandschrank in die Mitte des Raums brachte. Noch bevor er etwas sagte, wusste Serena was sich darin befand. Auch wenn sie es wirklich oft geübt hatte und es eigentlich auch schon gut geklappt hatte, hatte sie trotzdem immer ein wenig Angst vor einem Irrwicht.
Sie atmete einige Male tief durch und öffnete den Schrank dann mit einem kleinen Zauber und machte sich auf den Irrwicht gespannt.
Langsam nahm er Form an und Serena merkte wie ihr schlecht wurde, ihr Gesicht immer bleicher. Sie ermahnte sich nicht die Kontrolle zu verlieren.
„Ridiculus!“ sagte sie mit möglichst kräftiger Stimme, doch nichts änderte sich. Von ihren vorherigen Versuchen wusste Serena, dass wenn es nicht beim ersten Mal klappte, sie den Zauber nicht schaffen würde.
Doch sie wollte nicht versagen. Sie sah zu Boden und war wütend über sich selbst. Das war einer der einfachsten Zauber und sie brachte ihn nicht zusammen.
Als sie wieder zu ihrem Irrwicht sah, hatte sie vor lauter Zorn Tränen in den Augen. Mit absolut ruhiger und trotzdem irgendwie zorniger Stimme, richtete sie den Zauberstab ein weiteres Mal auf den Irrwicht und sprach die Formel. Und zu ihrer Erleichterung fingen die Personen aller lustig miteinander an zu tanzen.
Etwas erschöpft sah sie zu Elliot.
„Siehst du, ich habe wirklich gelernt und geübt!“

Da Elliot wirklich auf den lieblichen Geruch der Stinkbombe verzichten konnte, lies er ebendiese,nachdem sie die Tuer nicht beruehren konnte, mit einem Schwingen seines Zauberstabs verschwinden. Schliesslich wollte er noch, oder sagen wir mal,sollte er noch,einige Zeit in diesem Raum verbringen, und irgendwie konnte er sich auch nicht vorstellen, dass sich Serena im Umkreis einer Stinkbombe sehr lange in guter Laune befand.

"Das hat mal funktioniert.." kommentierte er nur trocken, als sie ihn triumphierend anlaechelte, in Richtung 'ich habs dir doch gesagt aber du traust mir ja nichts zu'. War ja wirklich nicht der Fall gewesen. Er hatte nur keine Lust mehr auf ihre staendigen Zickereien gehabt.

Der Irrwichtzauber schien ihr jedoch noch immer Probleme zu bereiten. Doch damit war sie im Moment nicht die einzige. Auch er hatte immer wieder dami zu kaempfen, wenn er, so wie sein Irrwicht im Moment war, Dominique und Sarah sah, die nebeneinander lagen und verbluteten. Ein Bild, das er so nie sehen wollte, und hoffentlich auch nie wuerde,doch er wuerde es auch nicht so schnell aus seinem Kopf bekommen.

Als Serena den Zauber nicht auf Anhieb hinbekam, war sie nicht sehr zufrieden. Elliot konnte sehen, wie die Wut Ueberhand nahm, und er war schon bereit dafuer, einzugreifen, als sie es wieder versuchte, und diesmal einen Erfolg verbuchte.

Leise laechelte er. Auf eine verquerte Art und Weise schaffte er es tatsaechlich immer wieder, dass seine Schueler ihre Hausaufgaben machten. Serena musste man scheinbar nur dazu bringen, dass sie einem zeigen wollte, dass sie besser war, als man glaubte, und sie arbeitete sich sozusagen den Arsch ab. Auch eine Moeglichkeit, wenn auch nicht die, die er sich als ideal vorstellte. Aber was solls.

"Bravo.." meinte er demnach nur und klatschte ein paar Mal, als sie ihn anschaute. "Ich sag mal, wir lassen es gut sein und machen das naechste Mal weiter.. Wenn du willst, gehen wir in die Kueche, ich hab naemlich noch nichts gegessen, und du kannst dich mir gerne anschliessen. Ist doch mal nett, sich von Hauselfen zu betueddeln lassen.." schlug er also vor und grinste.

Zusammen gingen die beiden in die Küche. Serena war ziemlich erschöpft und freute sich über eine heiße Schokolade.

Die nächsten Unterrichtsstunden lernte Serena immer mehr und mehr dazu und hatte schon bald das Gefühl, ihre Prüfung sogar ohne Schummeln zu schaffen.
Nach einer sehr anstrengenden Stunde, in der Elliot meinte sie solle Verteidigungszauber üben, war sie mit ihren Kräften wirklich am Ende. Er hatte ihr einen Zauber nach dem anderen entgegen geschossen und sie hatte wirklich Mühe sie abzuwehren. Der letzte hätte sie fast getroffen, hätte sie ihn nicht mit einer einfach Handbewegung auf den Tisch neben ihr geschleudert. Sie hatte wirklich keine Kraft mehr.
Vorsichtig setzte sie sich auf einen der Tische und sah Elliot an.
„Meinst du ich kann schon zur Prüfung antreten? Oder brauche ich noch mehr Stunden?“ fragte sie ihn ernst und ohne jeglichen Unterton in der Stimme.

"Egal ob du jetzt bereit bist oder nicht, die Pruefung ist am Ende des Jahres.." erinnerte er sie und grinste leicht, bevor er sich, mal wieder, auf die Tische setzte. "Hier ging es hauptsaechlich darum, dass du den Stoff nachholst, der dich vorher nicht interessiert hat, damit du wieder gleichauf bist."

Er sah, wie sie ihre Augen verdrehte und grinste noch breiter. "Aber ja, ich denke, du bist bereit." erklaerte er dann schliesslich und sprang wieder vom Tisch. "Das heisst dann auch, dass wir uns im Prinzip nicht mehr so oft treffen muessen. Wenn du Hilfe bei aktuellen Sachen brauchst, kannst du gerne fragen, aber sonst.." meinte er dann und laechelte. "Und das wiederum heisst, dass ich doch tatsaechlich meine Freizeit mit meiner Freundin verbringen kann. Wie schoen.."